Ombre pallide – Kerstin Gennet

Ombre pallide

Musiktanztheater nach Georg Friedrich Händel

Das experimentelle Musiktanztheater nach der Oper Alcina von Georg Friedrich Haendel ist eine Neuerzaehlung der Geschichte von der Zauberin Alcina und ihres Geliebten Ruggiero. Die fünf Arien der Alcina bilden die musikalische Grundlage für das Stück Ombre pallide. Moderner Tanz und Klangexperimente mit Stimme und Tontechnik weisen jedoch rasch den Weg ins 21. Jahrhundert.



Mitwirkende

Kerstin Gennet (Gesang): Alcina
Laura Delfino (Tanz): Ruggiero
Rudolf Krabbendam (Klavier)
Christian Piechaczek (Licht)
Thomas Wacker (Toneffekte)

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Alcina ist eine Zauberin. Eine Frau, die eine phantastische Inselwelt beherrscht. Eine Frau, die mit Zauberkräften Männer zu Liebhabern macht und sie anschließend nach Gutdünken in Steine, Tiere, Fabelwesen und sogar die Wellen des Meeres verwandelt. Doch Ihr mächtiges Reich droht zu zerbrechen. Erstmals erzählt in dem italienischen Roman Orlando furioso von Ariost, hat Georg Friedrich Händel die Geschichte der Zauberin Alcina und ihres Liebhabers Ruggiero zur zentralen Handlung seiner gleichnamigen Oper Alcina gemacht.

Die Musik der Oper einmal auf einem anderen Parkett zu Gehör zu bringen und klassische Arien mit modernem Tanz zu einem Musiktanztheater zu verbinden, in dem beides: Stimme und Bewegung gleichberechtigt nebeneinander erscheinen, ist das zentrale Anliegen von Kerstin Gennet (Alcina) und Laura Delfino (Ruggiero). Fernab von barocken Prunkgewändern und golden schimmerndem Glamour macht die moderne Tanzbühne den Blick frei für die reine Kraft und Emotionalität, die in der Musik verborgen liegt.

Ombre pallide ist eine Neuinterpretation der barocken Weisheit, dass Vergänglichkeit und stetiger Wandel das menschliche Dasein bestimmen. Eine Weisheit, die gerade in einer technisierten und virtualisierten Lebenswelt an Bedeutung gewinnt: Das idyllische Liebesspiel zwischen Alcina und Ruggiero wird durch einen wunderlichen Gegenstand gestört – ein Mikrofon. Neugierig entlockt Alcina diesem Zauberstab ungewohnte Klänge. Als ihre alten Zauberkräfte schwinden und sie diese nur noch als bleiche, kraftlose Schatten (Ombre pallide) wahrnimmt, hofft sie, die verloren geglaubte Macht ihrer Stimme mit Hilfe des Mikrofons neu zu beleben …